Virusgrippe – impfen oder nicht? Keine einfache Entscheidung

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Die echte Virusgrippe gehört zu den schwersten Infektionskrankheiten und kann unser Immunsystem tüchtig durcheinander wirbeln. Es hat mit einer Erkältung nichts zu tun! Innerhalb kürzester Zeit werden Betroffene krank. Starke Kopf- und Gliederschmerzen, eine immense Erschöpfung sowie (oft) hohes Fieber lassen für die Erkrankten auch kleinste Tätigkeiten zur Qual werden. Eine Patientin erzählte: „Ich war beim Yoga, saß danach noch kurz am Pc und eine halbe Stunde später fehlte mir die Kraft zum Zähneputzen.“ Schon Menschen ohne Vorerkrankungen sind durch die Virusgrippe für drei Wochen und mehr nicht arbeitsfähig.

Meine empfohlene Faustregel bei Virusgrippe ist: Eine Woche Bett, eine Woche Couch und zur Arbeit geht es erst wieder, wenn der Alltag zu Hause ohne Schweißausbrüche läuft. 8 Wochen kein Sport, auch kein Radfahren zur Arbeit. Halten wir nicht die nötige Ruhe ein, drohen gefährliche Lungen- und/ oder Herzmuskelentzündungen. Das heißt: Bekommt eine Mama mit kleinen Kindern die Virusgrippe, bleibt die Mama im Bett und der Papa (oder jemand anders) zu Hause und betreut die Kids, kocht, wäscht Wäsche…

Es gibt seit vielen Jahren die Grippeimpfung, welche besonders Menschen mit Vorerkrankungen sowie Senioren empfohlen wird. Wissenschaftler versuchen im Vorfeld herauszufinden, welche Grippeviren in dem Jahr aktiv sein werden. Letztes Jahr sind viele Menschen trotz Grippeimpfung erkrankt, weil der Virus sich verändert hatte. Wie jede Impfung, kann auch die Grippeimpfung schwere Nebenwirkungen auslösen. Zusammensetzung und Nebenwirkungen der Impfstoffe stehen im Beipackzettel, den man sich vor der Impfung aushändigen lassen kann. Hier finden Interessierte die Fachinformation über den Grippeimpfstoff Fluad 2017/ 2018. Die Grippeerreger werden auf Hühnereiweiß gezüchtet, so dass Menschen mit Hühnereiweißallergie besonders Nutzen und Risiko der Impfung abwägen sollten, da ein lebensgefährlicher allergischer Schock drohen kann.

Impfen oder nicht? Es ist eine schwierige Entscheidung, die jeder für sich ohne Zwang treffen sollte.

Wer sich für die Impfung entscheidet, sollte sich am Tag der Impfung fit fühlen, völlig gesund sein (auch keine laufende Nase haben) und keine größeren Aktivitäten die nächsten Tage planen.

Wer sich gegen eine Impfung entscheidet, sollte zu Hause durchsprechen, wer sich bei einer Grippeerkrankung um die Erkrankten (und ggf. um die Kinder) kümmert. Wer kann Essen vorbeibringen, einkaufen gehen?

Es gibt einige naturheilkundliche Mittel, welche die Symptome der Grippe lindern. Da bei Erkrankung im Vorfeld nicht mehr die Zeit bleibt, eine Apotheke aufzusuchen, ist es sinnvoll, die Hausapotheke aufzufüllen. Gern berate ich sie dabei.

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