Medien sollen informieren, sorgfältig recherchieren, verschiedene Standpunkte aufzeigen und wenn sie eigene Meinungen vertreten, es auch deutlich machen.
Die Berichterstattung während der Corona-Zeit zeigt einen anderen Blickwinkel der Medien. Es wird Angst, Panik geschürt und wer auch nur ansatzweise anderer Meinung ist, kommt in die „rechte Ecke“ der Verschwörungstheoretiker oder Querdenker. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um angesehene Wissenschaftler, ehemalige Richter, Ärzte, Schauspieler, Sportler … handelt.
Gleichzeitig strotzen die Nachrichten von aufputschenden, reißerischen Überschriften und immer droht es schlechter zu werden. „Omikron flutet US-Kliniken mit Kindern“ (ntv), jeder Prominente bekommt seine eigenen Artikel über seine Corona-Ansteckung und die neuesten Ansteckungszahlen werden möglichst aus verschiedenen Perspektiven mehrmals täglich anders ausgewertet. Die Spaziergänge werden immer wieder in die rechte Ecke gestellt, so dass der Eindruck entsteht, dass die Teilnehmer „radikale Rechte“ sind.
Was wäre, wenn wir über ein anderes Thema so berichten würden? Nehmen wir zum Beispiel das Autofahren. Es würden nicht mehr nur die schrecklichen Unfälle in den Nachrichten landen, sondern:
- Jeder Unfall wäre eine Schlagzeile wert. Dreimal täglich würden alle Unfälle aufgeteilt nach Kreisen auf der Deutschlandkarte eingezeichnet. Je nach Aufkommen würden Fahrverbote gelten, um eine Überforderung der Kliniken und Werkstätten zu vermeiden.
- Staus könnten als zusätzlicher Parameter zusammen mit der Feinstoffbelastung in die Grafik eingeführt werden. Natürlich mit drohenden Sanktionen.
- Es gäbe wöchentliche Reportagen, welche das Leben von Unfallopfern zeigen, die Arbeit auf Unfallstationen….und immer verbunden mit der Schuldfrage. Denn würden alle öffentliche Verkehrsmittel nutzen, wären ja auch weniger Fahrzeuge auf der Straße und dadurch auch weniger Unfälle….Immer würde darauf hingewiesen, welche Risiken sich der Fahrer selbst und anderen aussetzt, wenn er sich hinters Steuer setzt.
- Die Führerscheine würden in ihrer Gültigkeit individuell angepasst werden, Geschwindigkeiten begrenzt. Je nachdem was Verkehrs- und Gesundheitsminister entscheiden.
- Wissenschaftler und Ingenieure würden nicht nur die Autos sicherer machen, sondern auch Schutzkleidung entwerfen, die als Fußgänger, Fahrradfahrer oder Autoinsasse getragen werden muss.
- In den Innenstädten müsste entschieden werden, ob es überhaupt noch zulässig ist, wenn während der Rush Hour Eltern ihre Kinder mit dem Auto in Kindergärten oder zur Schule fahren. Vielleicht wäre ein gestaffelter Beginn sinnvoller? Oder gar ein Verbot?
- Und immer würde das Wohl der Menschen im Vordergrund stehen, dass es weniger Verkehrstote und weniger Verletzte gibt….wer möchte sich dem entgegen stellen?
Das würde beim Auto nicht passieren? Da würden die Menschen nicht mitmachen? Sicher?
Das habe ich auch mal für viele andere Bereiche gedacht. Und jetzt die Frage an meine Leser: Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass die Schulen, Restaurants, Betriebe geschlossen werden, dass wir nur noch mit Maske einkaufen dürfen, uns vorgeschrieben wird, mit wie vielen Menschen wir uns treffen dürfen und bevor wir etwas planen, schauen müssen, welche Regeln es grad gibt und ob mein Impfstatus gültig ist? Wer hätte gedacht, dass Menschen gedrängt werden mit nur vorläufig zugelassenen Impfstoffen geimpft zu werden? Wer hätte gedacht, dass Menschen aus dem sozialen Leben ausgeschlossen werden, „nur“ weil sie nicht geimpft sind mit einen Impfstoff, der weder die Ansteckung noch die Erkrankung verhindert? Wer hätte gedacht, dass Kinder wieder allein im Krankenhaus bleiben müssen, Besuche im Krankenhaus vom Impfstatus abhängen und sich Menschen von ihren Lieben nicht verabschieden dürfen? Wer hätte gedacht, dass ein Facharztbesuch vom Impfstatus abhängt?
Ja, ich weiß. Die Impfung soll vor einen schweren Verlauf schützen. Aber es war von Anfang an klar, dass 80 Prozent der Menschen, eine Infektion mit Covid gut überstehen, auch ohne Impfung. Und ja, es gab schon immer Winter, in denen viele Menschen schwer erkrankt sind, Kliniken überfüllt waren und teilweise die Krankenbetten auf den Fluren standen. Und das Phänomen Long-Covid gab es auch schon früher, nach schweren Grippeerkrankungen, Lungenentzündungen oder nach Pfeifferschen Drüsenfieber. Nur da hatte es keinen besonderen Namen, sondern die Menschen litten unter einer verzögerten Rekonvaleszenz, die Phase einer Erkrankung, wenn die Symptome abklingen bis zur vollständigen Genesung.
Wichtig ist, dass wir für Menschen (und ihre Familien), die schwer erkranken, gute Behandlungsmöglichkeiten finden und dafür uns vernetzen, ohne dass wir gemeinsam das Leben zu leben vergessen.
Ich wünsche mir eine offene Berichterstattung, welche Meinungen gegenüberstellt, ohne zu werten und sich bewusst ist, dass es auch viel Platz für schöne Nachrichten geben darf. Damit die Menschen Hoffnung und Zusammenhalt erleben, gemeinsam Schwierigkeiten meistern, statt in Angst und Panik zu versinken.
Hoffentlich habe ich die Politiker mit dem Auto-Vergleich nicht auf eine Idee für die Zukunft der Umweltpolitik gebracht…